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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 151

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 151 hlkeruug, erzielte die freihndlerische Partei, die sog. Manchesterschuleamh-bung sie erhielt ihren Namen, weil die Handelskammer von Manchester Kornzlle -eine von Richard Cobden 1838 vorgeschlagene Petition annahm und die 1846' Antikornzollliga ins Leben rief durch die von ihrem seitherigen Gegner, dem Ministerprsidenten Robert Peel selbst beantragte Aushebung der hohen Kornzlle. Auch die Minister Palmerston und der groe Gladstone, the grand old man (Vom), frderten spter den Freihandel, weil \\zgom. diesen als vorteilhast sr den britischen Industrie- und Handelsstaat an-sahen. Da sich die an das Freihandelsystem geknpften Hoffnungen nicht in dem erwarteten Mae erfllten, zeigten hervorragende Staatsmnner Zu Beginn des 20. Jahrhunderts Neigung, wieder zu einem gemigten Schutzzollsystem zurckzukehren. Andere verlangen eine Reform des Eigen-iumsrechtes an Grundbesitz (Bodenreformer). Gleichzeitig begann, ein Angriff auf das seit 1657 nicht mehr erschtterte Oberhaus, dessen Um-Gestaltung in eine gewhlte Kammer erstrebt wird (1909). England erwarb allmhlich den grten Kolonialbesitz, nicht ohne Indien. Gewalt. Ein blutiger Ausstand der Sepoys. der aus Eiugebornen be-stehenden Truppen Vorderindiens, (1858) gab ihm Veranlassung, die ostindiscke Kompagnie auszulsen und ihren Besitz als Staatseigentum zu erklären. Im Jahre 1876 nahm Knigin Viktoria den Kaisertitel fr das mittlerweile nach Osten und Norden erweiterte Riesengebiet Indien an. Die massenhafte Einfuhr von ostindischem Opium in China rief den Opiumkrieg mit diesem Reich hervor (18381842), welches seitdem allmhlich gezwungen wurde, seine Pforten wieder den Europern zu ffnen. Ostasien ward neben der Balkanhalbinsel zu einem Zank-apfel zwischen den Weltmchten, zu denen sich Japan gesellte. Im Be-sitze der strksten Flotte der Welt brachte Grobritannien die fr feinen Handel und feine Seebermacht wichtigsten Seefesten in seine Hnde: Gibraltar. Malta. Cypern. eigentlich auch gypten mit dem Suezkanal und Aden. Die wachsende Handels- und Seemacht Deutschlands erfllte das Riefenreich ohne Grund mit Eifersucht und Besorgnis. 97. Die Pariser Sulirsvolution. Die Bourbons vermochten nicht, die politischen Parteien durch die freisinnige Verfassung, die Charte, zu vershnen. Ludwigs Xviii. Bruder und Nachfolger Karl X. (1824 1830) zog sich durch seine kirchliche Gesinnung, das Entschdigungsgesetz " sr die Emigranten und das strenge Sakrilegiengesetz den ganzen Ha liberaler, kirchenfeindlicher und republikanischer Kreise zu, die offen auf Umsturz hinarbeiteten. Ein kriegerischer Erfolg, die Eroberung von Algier (1830), fhrte keinen Umschwung der Volksstimmung zugunsten des Knigs herbei. Als er nach dem Rat des ultraroyalistischen" Mi-nisteriums Polignac durch sog. Ordonnanzen die erst eben gewhlte Juumcdon-liberale Deputiertenkammer wieder auslste, das Wahlgesetz nderte und mo. die Prefreiheit aufhob, brach am 27. Juli 1830 in Paris die Revo-

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 78

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
78 Der aufgeklrte Despotismus. worden, die mit den anderen Weltmchten in den Wettbewerb um politische Herrschaft auch der Amerika hinaus zu treten bereit ist. 58. Reue Erwerbungen Englands. Spanien verlor nach und uach seinen ganzen Besitz in Amerika. Frankreich fast alle dortigen Ko-Konten. Britisch-Nordamerika bertrifft zwar an Ausdehnung noch das Gebiet der Vereinigten Staaten, kann sich aber an Zahl der Be-vlkerung und an Kulturwert gar nicht mit diesem messen. Die Einbue, welche Grobritannien in Nordamerika erlitt, wurde reichlich aufgewogen durch neue Erwerbungen, hauptschlich in Asien, Australien und Afrika. In Ostindien hatten, während das Reich des Gromoguls von Delhi Zerfiel, Franzosen und Englnder Ansiedlnngen gegrndet. Auch die Por-tugieseu und die Hollnder besaen hier Kolonien. Sie alle aber wurden fast ganz aus ihrem Besitze verdrngt durch die englisch-ostindische Kompanie. Im Siebenjhrigen Kriege mit Frankreich und der fran-ggiiu^ zsisch-ostindischen Kompanie begrndete Robert Clive durch Besiegung 1725 17 <4-^g grau^men Nabob Suradschah Danla, der zu Calcutta 123 Englnder in der Schwarzen Hlle" dem grauenvollen Tod der Erstickung ber-antwortet hatte, das englisch-ostindische Kolonialreich nicht ohne Gewalt und Tcke. Whrend des Krieges mit den nordamerikanischen H"mngs Kolonien hielt Warren Hostings mit denselben Mitteln zur Schmach 1732 Isis. ^ keu englischen Namen, aber zum Vorteil fr die Handelsgesellschaft und fr den Staat die Herrschaft aufrecht, erweiterte den Besitz und schuf die ganze Ordnung in dem ausgedehnten Gebiete. Hastings wurde wegen seiner Gewalttaten angeklagt, nach jahrelangem Proze aber freigesprochen. In der Folgezeit wuchs der asiatische Besitz noch mehr. Nach dem furchtbaren Aufstand der einheimischen Truppen (Seapoys) wurde das (seit 1784) in Staatsgebiet verwandelte Land der ostindischen Kompanie zum Vizeknigreich erhoben (1858), dessen Herrscher, der englische König, den Titel eines Kaisers von Indien annahm (1877). Auch das von den Niederlndern zuerst entdeckte Australien kam 3ame8durch die Forschungsreise James Cooks (1770) und die Ansiedlung bri-ef tischer Verbrecher (1788) tu den Besitz Grobritanniens.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 211

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit von der Begrndung des neuen Deutschen Reiches bis zur Gegenwart. 211 zusammensetzte. Dieser Bund brachte den Zolltarif durch mit der sog. Franckensteinschen Klausel (genannt nach dem Zentrumsabgeordneten, Vizeprsidenten des Reichstags v. Franckenstein), nach der den Einzelstaaten der berschu aus den Zollertrgen und der Tabakssteuer der 130 Millionen Mark zufiel. Die Haltung der liberalen Parteien in der wirt-schastlichen Politik veranlate den Reichskanzler zu einer Annherung an das Zentrum, die fr den inneren Frieden von Segen war. In der Frage der den Anschlu von Hamburg und Bremen an den Zoll-verein nahm anfangs die nationalliberale Partei noch eine oppositionelle von Stellung ein, stimmte dann aber doch grtenteils zu. nachdem beiden H^emen. Hansastdten Freihafengebiete gesichert worden waren (1881). Mit dem 15. Oktober 1888 erfolgte der Anschlu beider Hansestdte an den Zoll-verein, der auch Luxemburg umfat. Unter den Welthandelsmchten nimmt Deutschland den zweiten Rang ein. Aus finanziellen' Grnden muten noch in den letzten Jahren die Zlle auf einzelne Auslandswaren z. B. Tabak. Tee, Kaffee erhht werden. Aber auch die Verbrauchssteuern erfuhren Steigerung. Ganz neu ist die $ im Jahre 1909 eingefhrte Besteuerung der Beleuchtungsmittel, auch der steuern. Zndhlzer, die in anderen Staaten lngst besteuert waren. In Preußen hob sich der Ertrag der direkten Steuern betrchtlich Ankommen-durch die vom Finanzminister Miquel im Jahre 1891 durchgesetzte Re- in Pinken form der Einkommensteuer. Dieser ist das Jahreseinkommen von 189l 900 Mk. an unterworfen. Sie steigert sich mit 2/s Prozent beginnend bis zu 4 Prozent bei einem Einkommen von 100000 Mark und darber. Jeder ist zur Selbsteinschtzung verpflichtet. Neben der auf dem Erwerb durch Arbeit ruhenden Einkommensteuer wird noch eine Ergnzungssteuer aus dem Kapital- und Grundvermgen erhoben und zwar y2 pro Mille, ferner fr einige Jahre eine Zuschlagssteuer. Die Steuern aus dem Grundbesitz, den Gebuden, den Gewerben, sog. Ertragssteuern, sind den Gemeinden berlassen. Der preuische Staatshaushaltsetat belief sich 1909 auf 3827 Millionen Mark. Die Haupteinnahmen bringen dem Preu. Staat Preußen die Eisenbahnen, im Jahre 1909 war der Ertrag auf jjt"etat.8" 1958 Millionen Mark angesetzt. Der Wert der Eisenbahnen beckt schon die preuische Staatsschulb. Die Kronrente, welche im Jahre 1820 auf 7 719296 Mark angesetzt war, erfuhr mehrmals Erhhung. (1910) auf 19219296 Mark. Daraus mu der Unterhalt der Familien des Knigs-Haufes, der Hofstaaten und Hofinstitute (z. B. der Hoftheater und der Schlffer) bestritten werden. Deutrehe Kolonien. So viele Tausende von Deutschen der Wander-trieb der die Meere in fremde Erdteile gefhrt Hatte, bei der Schwche des Mutterlandes war es zur Grndung und zum Erwerb berseeischer . Kolonien seit den Versuchen des 16. und 17. Jahrhunderts nicht mehr gekommen. Der Aufschwung des deutschen Handels nach dem Deutsch- 14*

4. Leitfaden der Erdkunde - S. III

1899 - Braunschweig : Appelhans
— Iii - eines Landes auf den Lauf und die Größe seiner Flüsse, auf die Beschaffenheit des Klimas, der Pflanzen» und Tierwelt und auf die Lebensweise seiner Bewohner zu schließen, aus der Lage einer Stadt ihre Bedeutung zu erkennen, u. s. w. Übrigens hält der Verfasser es für selbstverständliche Pflicht des Lehrers, seinen Vortrage r- forderlichenfalls durch sogen. Faustzeichnungen an der Wandtafel zu unterstützen. Für die Bürgerschulen denkt sich der Verf. die Verwendung des Leit- fadens in folgender Weise: Die erste Stufe ist für das vierte und fünfte Schnljahr bestimmt, sie setzt daher voraus, daß der Heimatort und die engere Heimat bereits behandelt sind, was im zweiten und dritten Schuljahre zu geschehen pflegt. Das vierte Schul- jähr hat alsdann, nach einer kurzen Übersicht über die Erde (§ 7—11) Deutschland nebst den andern europäischen Ländern, das fünfte die außereuropäischen Erdteile durchzunehmen. Hieran schließt sich der zweite Lehrgang, welcher den zwei, bezw, drei folgenden Schuljahren Deutschland, Europa und die übrigen Erdteile, also im großen und ganzen denselben Stoff, aber selbstverständlich erweitert und ver» tieft, zuweist. In ähnlicher Weise ist der im ersten Abschnitte, § 1—6, behandelte Stoff zu verteilen; nur ist zu raten, die schwierigeren Stücke dieses Abschnittes auf das letzte Schuljahr zu verlegen, da bekanntlich das Verständnis der allgemeinen, insbesondere der mathematischen Erdkunde bei nnsern Schülern und Schülerinnen auf bedeutende Schwierigkeiten stößt. In höheren Mädchenschulen kann der Leitfaden auf folgende Weise benutzt werden: Nachdem in den Klassen Ix und Viii der erdkuudliche Unter- richt durch eine eingehende Besprechung der engsten und engeren Heimat (in Klasse Ix der Stadt und in Viii des Lanves Braunschweig) vorbereitet ist, lernen die Kinder in Klasse Vii Deutschland, und zwar unter fast ausschließlicher Hervorhebung der physischen Verhältnisse (Leitf. Z 12—15 die deutsche Schrift), und dann die übrigen europäischen Länder kennen, aber von diesen nur die Bodengestalt, die Bewohner und die Hauptstädte jedes Landes (§ 19—32 die deutsche Schrift, das Physische ganz, vom Politischen nur die betreffenden Hauptstädte). Klasse Vi hat durchzunehmen: Die Erdoberfläche im all- gemeinen und zwar die deutsche Schrift von § 7 und 8, von § 9 aber nur die ersten fünf Absätze und § 10 und 11; sodann die fremden Erdteile (§ 33—59 deutsche Schrift). Klasse V: Die außerdeutscheu Länder Europas (§ 19—32 die ganze deutsche Schrift und die lateinische Schrift mit Ausnahme des durch [ ] eingeschlossenen Textes. Klasse Iv: Deutschland in physischer und politischer Beziehung (§ 12—19 deutsche und lateinische Schrift wie in V). Klaffe Iii: Die Erdoberfläche im allgemeinen (§ 7—11 die ganze deutsche Schrift), die fremden Erdteile (§ 33—59 deutsche und lateinische Schrift). Klasse Ii: Das außerdeutsche Europa mit den Kolonien der einzelnen Staaten (§ 19—32 deutsche und lateinische Schrift). Klasse I: Die Erdoberfläche im allgemeinen (§ 7—11 deutsche und lateinische Schrift). Deutsch» land mit seinen Kolonien (§ 12—19 deutsch und lateinisch). Herzogtum Braun- schweig (Anhang) und zwar beides unter besonderer Berücksichtigung der Handels- und Kulturverhältnisse, Der Lehrstoff der m a t h e m a t i s ch e n Erdkunde ist folgendermaßen zu verteilen: Nachdem in Klasse Ix der Tag und in Klasse Viii das Jahr als Folgen der (schein- baren) Bewegung der Sonne und in Klasse Vii die (scheinbare) Bewegung des Mondes um die Erde besprochen sind, beginnt in Klasse Vi der Hauptkursus und zwar hier die Kugelgestalt der Erde, die Längen- und Breitenkreise (Polar- stein, großer Bär, Leits. § 1 und 2). Klasse V: Die wichtigsten Fixsterne (§ 2 Seite 4) und die Drehung der Erde um ihre Achse und die mitteleuropäische Heit (§ 3 deutsch und lateinisch). Klasse Iv: Der Mond (§ 4 ganz). Klasse Iii: Die Länge des Jahres und die Länge der Tage während des Jahres auf der Erde § 5 1), 2), 3). Klasse Ii: Die Drehung der Erde um die Sonne (§ 5, 4) deutsch und lateinisch). Klasse I: Die Gestirne (§ 6) und Wiederholung des Ganzen.

5. Leitfaden der Erdkunde - S. 18

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 18 — Zweiter Teil. Besondere Erdkunde. I. Europa. I. Abteilung. Aas deutsche Weich, (fast 150mal größer als Braunschweig, l^ntal größer als Preußen, bergt. @.92*). § 12. Übersicht. 1. Deutschland, in der Mitte Europas („das Herz Europas") gelegen, ist auf 3 Seiten von Land umgeben; im O. von Ruß- land, im S. von Österreich und von der Schweiz, im W. von Frankreich, Belgien und Holland; nur nach N. hin stößt es an das Meer und zwar an die Nord- und Ostsee, welche durch die jütische H.j. von einander getrennt sind (der nördliche Teil, Jütland, gehört zu Dänemark). Am höchsten erhebt sich das Land in seinem südlichsten Teile, dem deutschen Alpenlande) dieses dacht sich nach N. allmählich zu dem deutschen Mittelgebirgslande ab, welches keilförmig in die große norddeutsche Tiefebene eindringt (wodurch wird diese Ebene im N. begrenzt?). Dieser Abdachung Deutschlands nach N. zu entspricht der Lauf der meisten Flüsse von S. nach N. Zur Nordsee: 1. der Rhein (Quelle in den Schweizer Alpen), l. Mosel und r. Neckar, Main, *Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe.* 2. Die Ems in den Dollart. 3. Die Weser (Werra, Fulda), r. Aller mit Oker und Leine. 4. Die Elbe, l. Mulde, Saale (*Unstrut*); r. die Havel mit der Spree. 5. Die Eid er. Zur Ostsee: 1. die Oder, r. Warthe (*mit Netze*), *1. Glatzer Neifse, Katzbach, Bober und Lausitzer Neifse. * *) Die Größenverhältnisse und Einwohnerzahlen der bedeutenderen europäi- scheu Staaten sind Seite 92 zusammengestellt.

6. Leitfaden der Erdkunde - S. 19

1899 - Braunschweig : Appelhans
- 19 - 2. Die Weichsel (nur der untere Lauf gehört zu Deutschland, der übrige zu Rußland). Nur die Donau fließt nach O., weil sie die deutschen Mittel- gebirge nicht durchbrechen kann, sie mündet auf der Balkan-H.j. ins schwarze Meer; Nebenflüsse: r. die Alpenflüsse Jller, Lech, Inn mit Salzach, * 1. Altmühl, Naab, Regen. * Infolge seiner Lage (wieweit vom Wendekreise entfernt?) und des Mangels weit ausgedehnter Hochgeb. hat Deutschland durch- schnittlich ein gemäßigtes Klima, welches sowohl auf dem Hoch- lande, wie in der Ebene den Anbau von Nahrungsmitteln, wie Obst, Korn (im N. mehr Roggen, im S. mehr Weizen), Kar- toffeln und die Zucht nützlicher Haustiere, wie Pferde, Rinder, Schafe und Schweine, zuläßt. Da es ferner reich ist an Erzen (Kupfer, Blei, Eisen) und Kohlen, so ist es auch stark bevölkert (etwa 52 Mill. Einw., 13omal soviel wie Braunschweig, l^mal soviel wie Preußen). Der Religion nach sind die Bewohner teils evangelisch (mehr im N. und £).), teils katholisch (mehr im S. und W.). Ihrer Abstammung nach sind sie vorwiegend Germanen. Der Deutsche ist treu, bieder und gemütlich, zwar bedächtig und nicht so gewandt und heißblütig wie der Franzose, dafür aber auch nachhaltig und aus- dauernd, gebildet (Schulzwang, das Land der Schulen). * [Wie kommt es, dafs der N. nicht wesentlich kälter ist als der S.? dafs besonders die Gestade der Nordsee mildes Klima haben? dafs der 0. dagegen kälter ist als der W.? Welcher Wind bringt im Sommer meist trocknes, heifses, im Winter meist trocknes, kaltes Wetter? (Kontinentales, ocea- nisches Klima). Wie Europa für die Erde, so ist Deutschland für Europa der geistige Mittelpunkt. Mit der häufigen Abhängigkeit der Deutschen von aus- wärtigen Eroberern hängt ihre Vorliebe für das Fremdländische und ihre oft sklavische Nachahmungssucht desselben zusammen (französische Mode, Sprache, Sitte u. s. w.). Seitdem die Deutschen jedoch ein mächtiges Volk geworden sind und sich ihres Vaterlandes nicht mehr zu schämen brauchen, nimmt diese Unsitte immer mehr ab.] Die alte Stammeseinteilung in Sachsen (Nieder-Deutschland), Thüringer, Hessen, Franken (am Main und Rhein), Schwaben (vom Elsafs bis Bayern hinein) und Bayern kommt noch heute in der Sprache, Sitte und Tracht der Bevölkerung, insbesondere der ländlichen, zum Ausdruck. Ober- und Nieder-Deutschland (Hoch- und Platt-Deutsch: das-dat, Wasser-Water). * 2*

7. Leitfaden der Erdkunde - S. IV

1899 - Braunschweig : Appelhans
- Iv - Zur fünfzehnten Auflage. Wesentliche Änderungen hat die neue Auflage nicht erfahren. Bereits in der 14. Auflage hatte der Verf. mehr als bisher bei der Besprechung der Boden- gestalt der einzelnen Teile Deutschlands zugleich auf die politische Zugehörigkeit derselben hingewiesen, um dadurch zu vermeiden, daß ein Kind z. B. den Schwarzwald kennt, aber nicht weiß, in welchem Lande sich derselbe befindet. Nach dieser Richtung hin ist auch in der vorliegenden Auflage weiter vorgegangen. Außerdem haben unsere Kolonien eine ihrer steigenden Bedeutung für unser Vaterland entsprechende eingehendere Berücksichtigung gefunden (vergl. S. 77, 73, 79 und 88). Zu den beiden geographischen Tafeln, durch welche die Größenverhältnisse der europäischen Staaten und die Einwohnerzahl der bedeutendsten deutschen Städte veranschaulicht werden sollten, sind noch 2 weitere gekommen zur Per- sinnlichnng der Größenverhältnisse und Bevölkerungszahlen der Erdteile dnrch geometrische Zeichnungen (siehe Seite 89, 90, 91 und 92). Schließlich noch die Mitteilung, daß Herr Dr. Warnecke, Lehrer an der städt. höheren Mädchenschule in Altona, als Anhang eine Heimatkunde für Schleswig-Holstein geschrieben hat, welche ebenso wie die Heimatkunde für Bremen «vom verstorbenen Schulvorsteher Kippenberg) und die für das Herzogtum Braunschweig (vom Verfasser) den Abnehmern des Leitfadens von der Verlags- Handlung kostenlos geliefert wird. Braun schweig, im Januar 1896. Der Werfasser.

8. Leitfaden der Erdkunde - S. 27

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 27 — viel Wein gebaut? In welcher Gegend überwiegt die Fabrik- thätigkeit, wo der Ackerbau, wo der Handel? Deutschland ist im Vergleich zu Frankreich, England, Ita- lien u. a. von der Natur stiefmütterlich bedacht. (Mangel an Häfen, rauhes Klima, das Land oft sandig oder morastig), aber gerade die angestrengte Arbeit, zu der es sich hierdurch ge- zwungen sieht, hat seine Kräfte geweckt und entwickelt. * Ii. Abschnitt. Die Staaten und Städte Deutschlands. Seit dem 18. Januar 1871 ist das deutsche Reich unter Preußens Führung gegründet (seit 1888 Wilhelm Ii.; 26 Staaten). * Die Reichsgesetze werden durch den Bundesrat in Ge- meinschaft mit dem Reichstage in Berlin (auf je 100000 Einw. 1 Abgeordneter) gegeben. Reichssache ist Kriegs-, Zoll-, Rechts- wesen (oberster Gerichtshof in Leipzig), Post- und Telegraphen- wesen. (In Bayern und Württemberg ist das Post- und Tele- graphen- und teilweise auch das Heerwesen selbständig.) * § 16. Das Königreich Preußen, * der Gröfse und Einwohnerzahl nach fast 2/3 von Deutschland (30 Mill. Einw.) * nimmt fast den ganzen N. von Deutschland ein, der größte Teil gehört daher zur norddeutschen Tiefebene, das übrige zum Mittelgeb. Durch seine weite Ausdehunng von O. nach W. hat Preußen an allen deutschen Hauptslüssen Anteil, an welchen also? Das Reich zerfällt in 12 Provinzen (9 alte und 3 neue). * Die Bewohner (Germanen; nur im 0., besonders in Preußen, Posen und Schlesien Slawen) nähren sich im N. und 0. mehr von Ackerbau, Viehzucht und Handel, im S. und W. mehr vom Fabrikwesen (Leinen, Wolle, Baumwolle und Metall- waren) ; womit hängt das zusammen ? [An der Spitze der Verwaltung der Provinz steht der Ober- präsident, an der der Regierungsbezirke der Regierungspräsident.] * 1. Ostpreußen, ö. von der Weichsel, reich an Wald und Wasser (Seen auf dem Landrücken, Flüsse, wie der Pregel), rauhes Klima, spärlich angebaut (Roggen, Hafer; Viehzucht, namentlich Pferde. An der Küste Bernstein. Königsberg am Pregel, Hptst.*) bedeutende Haudelsst. (Holz und Getreide), starke Festung, Krönnngsst. der preußischen Könige, Hochschule. *) Die Einwohnerzahl der Städte Deutschlands von 60 000 Einwohnern an ist auf S. 93 übersichtlich zusammengestellt.

9. Leitfaden der Erdkunde - S. 37

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 37 — den Franzosen teilweise zerstört, Hochschule) und nach Mannheim am Neckar und Rhein (bedeutende Rheinschiffahrt), * s. nach der Fest. Rastatt (an?); ö., nach Württem- berg zu [Pforzheim, (Goldwaren)]; von Rastatt führt die Eisenb. s. nach Baden-Baden (heifse Quellen) und Frei- burg (Hochschule, berühmtes Münster), sämtlich an den frucht- baren Abhängen des Schwarzwaldes (Wein, Obst) gelegen; die ärmlichen Bergbewohner beschäftigen sich mit der Herstellung von Uhren, mit Strohflechten, Holzfällen u. a. Am Bodensee Konstanz (Hufs 1415). * 4. Das Großherzogtum Hessen s. und n. vom Main. Am Rhein und Main die starke Reichsfest. Mainz (Gutten- berg). Am Rhein das uralte Worms (1521, Lutherdenkmal), fr. eine der bedeutendsten Städte Deutschlands; ö. vom Rhein, in sandiger Fläche, die Hptst. Darmstadt,' * südlich führt die von Frankfurt kommende Eisenb. an der obst- und weinreichen Bergstrafse vorbei nach Heidel- berg, von da weiter? Im nördlichen, unfruchtbaren Teile Giefsen an der Lahn (Hochschule; welche Städte liegen noch an der Lahn? — Eisenb.?). * 5. Deutsch-Lothringen und Elsaß, jetzt wieder deutsch und zwar Reichsland mit den beiden starken Festungen Metz an der Mosel (*Gravelotte 1870*) und Straßburg, unweit des Rheins, berühmt dnrch das schöne Münster; * in dem fruchtbaren und gewerbreichen Thale der Iii (Nebenfl. des Rhein) liegen aufser Strafsburg noch Colmar und Mülhausen, letzteres an Fabrikthätigkeit (Baumwollstoffe u. a.) Chemnitz ähnlich. Die ganze oberrheinische Tiefebene ist fruchtbare Korngegend, am Abhänge des Wasgenwaldes Wein- und Tabaksbau. Welche geschichtlichen Orte liegen im N. des Elsafs ? [Wie die rechtsrheinische Ebene, ist auch die linksrheinische von einer Eisenb. durchschnitten, welche von Basel über Mül- hausen-Strafsburg n. nach Frankfurt oder Mainz oder Bingen führt. Metz steht mit Strafsburg und mit Koblenz durch eine Eisenb. in Verbindung.] * Das Großherzogtum Luxemburg, an der W.grenze Deutschlands zwischen der Rheinprovinz, Lothringen, Frankreich und Belgien gelegen, ist ein politisch selbständiges, aber mit Deutsch- laud durch den Zollverein verbundenes kleines Reich. Die Be- wohner sind deutsch; der Boden ist reich an Kohlen und Eisenerzen. Die Hptst. Luxemburg war eine deutsche Bundesfest. Auswärtige Besitzungen. Seit den letzten Jahrzehnten hat das deutsche Reich an den Küsten von W.- und O.-Asrika und auf australischen Inseln, ins-

10. Leitfaden der Erdkunde - S. 38

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 38 — besondere von Neuguinea, weite Länderstrecken erworben oder doch unter seinen Schutz gestellt, welche sich zwar wegen ihres heißen Klimas nicht zu Ansiedelungen für den deutschen Landmann (Ackerbaukolonien), doch aber zur Anlage von Kaffee-, Tabak-, Baumwoll-, Zuckerrohr- u. s. w. Pflanzungen unter Verwendung einheimischer Arbeiter eignen (Plantagenkolonien). Außerdem werden sie noch dadurch für den deutschen Handel wichtig, daß sie ein Absatzgebiet der im Mntterlande verfertigten Waren (Baum- wollenzeuge, Maschinen, Haushaltungsgegenstände n. a.) sind (Handels- kolonien). Die wichtigsten Kolonien sind: 1. Deutsch-Siidwest-Afrika. 2. Deutsch-Ost-Afrika, das erstere etwa 1^, das letztere etwa 2 mal so groß wie Deutschland, und 3. Kaiser-Wilhelms-Land, welches den n.ö. Teil von Neuguinea (n. von Australien) umfaßt (vergl. S. 77, 78, 79 und 88). * [Wiederholungsfragen: Welches sind die wichtigsten Handelsstädte Deutschlands a) an der Ostsee? b) an der Nordsee? In welchen Städten wird besonders Leinwand angefertigt? wo Metallwaren? wo Baum- wollwaren ? Welche 3 Städte zeichnen sich besonders durch ihre Kunst- schätze aus? Welches sind die wichtigsten deutschen Festungen im Ge- biete des Rheins? der Elbe? der Weichsel? der Donau? Nach welcher Grenze zu liegen die meisten Festungen? weshalb dort? Welche Städte liegen an der Eisenbahnlinie: 1. London (Paris-)Köln-Berlin-Petersburg-(Moskau)? 2. Hamburg (Stettin -)Berlin- Dresden -Breslau- Wien - Triest? (Dampfschiffahrt über Alexandrien nach?) 3. Hamburg-Magdeburg-München-Yenedig ? 4. Bremen-Hannover-Frankfurt-Karlsruhe-Basel? 5. Amsterdam-(Rotterdam-)Köln-Bingen-Strafsburg-Mül- hausen-Lyon-Marseille ? Wenn man Frankreich mit Deutschland vergleicht, welches Land ist von der Natur reicher gesegnet? Welches ist aber bevölkerter? Welche Vorzüge hat Frankreich vor Deutschland voraus a) in Bezug auf seine Küsten? b) in Bezug auf sein Klima und die Erzeugnisse des Bodens? c) in Bezug auf die natürlichen Anlagen seiner Bewohner? Wodurch zeichnen sich die Deutschen vor den Franzosen aus?]
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